Schnäppchen vs. günstig: Unterschiede beim Immobilienkauf

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Auf der Suche nach einer günstigen Immobilie wirst du auf Immobilienportalen zwei unterschiedliche Kategorien finden: Häuser, die von Anfang an günstig inseriert wurden, und echte Schnäppchenhäuser, deren Preis nachträglich reduziert wurde. Dieser Unterschied ist entscheidend – denn nicht jedes günstige Haus ist automatisch ein Schnäppchen. Von einem echten Immobilienschnäppchen spricht man erst, wenn der ursprüngliche Preis deutlich reduziert wurde.

Ein von Anfang an günstig angebotenes Haus wurde meist bewusst unter dem üblichen Marktniveau eingepreist. Die Verkäufer kennen die Schwächen ihrer Immobilie und haben den Preis entsprechend kalkuliert. Bei diesen günstigen Objekten ist der Verhandlungsspielraum häufig gering, und du konkurrierst mit vielen anderen Interessenten, die ebenfalls nach preiswerten Immobilien suchen.

Anders verhält es sich bei echten Schnäppchenhäusern, also preisreduzierten Immobilien: Hier haben die Verkäufer ihre ursprüngliche Preisvorstellung nach unten korrigiert – oft aus Gründen, die dir als Käufer zugutekommen können. Vielleicht besteht Zeitdruck, die Verkäufer sind kompromissbereiter geworden oder der Markt hat sich verändert. Diese Situation eröffnet dir besondere Chancen, sowohl bei den Verhandlungen als auch bei der späteren Wertsteigerung der Immobilie.

Der entscheidende Unterschied liegt also nicht nur im aktuellen Preis, sondern in der Preishistorie und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten für dich als Käufer. Ein echtes Schnäppchenhaus bietet dir dabei oft deutlich mehr Potenzial als eine von Anfang an günstig angebotene Immobilie.

Unterschiede zwischen günstigen und preisreduzierten Immobilien im Detail

Kriterium Von Anfang an günstig Preisreduziertes Schnäppchen
Preisstrategie Gezieltes Unterbieten des Marktwerts (Link) Reaktion auf mangelnde Nachfrage oder Marktverschiebungen (Link, Link)
Verhandlungsspielraum Gering (Preis bereits optimiert) Höher (Verkäufer zeigen Kompromissbereitschaft Link)
Konkurrenzsituation Hoch ("First-Price-Sucher") Geringer ("Second-Chance-Käufer" Link)
Potenzielle Schwächen Oft strukturelle Mängel (Link, Link) Häufig zeitliche Druckfaktoren (Link, Link)

Expertenstimmen zur Preisreduktion

  1. Marktpsychologie:
    "Buyer erwarten bei niedrig inserierten Häusern mittlerweile automatisch höhere Verkaufspreise – ein Teufelskreis, der Verkäufer zum strategischen Unterbieten zwingt" (Link). Dies erklärt, warum manche Häuser absichtlich unter Wert inseriert werden, um Bieterkriege auszulösen.
  2. Wertsteigerungspotenzial:
    "Ein moderater Preisabschlag von 2–7% kann den Verkauf beschleunigen, ohne den Marktwert langfristig zu untergraben" (Link). Dies unterstreicht, dass preisreduzierte Häuser oft fair bewertet sind und trotzdem Raum für Wertsteigerung bieten.
  3. Risikofaktoren:
    "Reduzierte Preise signalisieren nicht zwangsläufig Qualitätsmängel – häufig spiegeln sie einfach eine Anpassung an volatile Zinsentwicklungen oder lokale Marktverschiebungen wider" (Link, Link).

Praktische Implikationen für Käufer

  • Due Diligence: Trotz attraktiver Preise sollten Käufer immer die Preishistorie prüfen (z.B. über Portale wie Link) und analysieren, ob die Reduktion auf überhöhte Initialpreise oder echte Marktanpassungen zurückgeht (Link).
  • Verhandlungshebel: Bei preisreduzierten Häusern lässt sich oft zusätzlich 3–5% vom reduzierten Preis heraushandeln, da Verkäufer bereits Kompromissbereitschaft signalisiert haben (Link).
  • Langfristige Perspektive: Laut Link wird für 2024–2028 eine jährliche Preissteigerung von 2–3% prognostiziert – preisreduzierte Immobilien mit intakter Substanz bieten hier das beste Wertsteigerungspotenzial.

Fallbeispiel aus der Praxis

Ein Haus in Düsseldorf wurde 2023 zunächst für 800.000 € inseriert, nach 6 Monaten ohne Angebote auf 740.000 € reduziert (Link). Der Käufer verhandelte auf 720.000 € und profitierte von:

  • Sofortiger Eigenkapitalrendite durch Unterkaufpreis
  • Wertsteigerung um 5% binnen eines Jahres dank allgemeiner Marktentwicklung (Link).

Diese Kombination aus strategischer Reduktion und Marktdynamik macht den Unterschied zwischen einem "günstigen" und einem "smart getimten" Kauf aus.

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